Alle Jahre wieder begrüßt der Obst-Wein- und Gartenbauverein das neue Jahr mit einem Neujahrsempfang für seine Mitglieder, Ehrenmitglieder und Gäste. Bei dieser Gelegenheit ist es Tradition, dass einem Winzer aus der Region Gelegenheit gegeben wird, seine Erzeugnisse vorzustellen.

Der Erste Vorsitzende Andreas Siegele freute sich, unter den Anwesenden außer den Mitgliedern und zahlreichen Ehrenmitgliedern Ortschaftsrätin Frau Schmidt-Rohr, Familie Walther vom Bezirksverband und Vertreter der befreundeten Vereine aus Durlach und Jöhlingen begrüßen zu dürfen. Ein besonderer Gruß, verbunden mit den besten Genesungswünschen, galt seinem Vorgänger im Amt, Karl Schmidt. Die Ortsvorsteherin Karen Essrich bedauerte, wegen eines dringenden Termins, nicht an der Weinprobe teilnehmen zu können. Sie wünschte allen Anwesenden viel Glück und Erfolg im neuen Jahr.

Die Weinprobe gestaltete der Winzer Markus Hafner aus Zeutern im badischen Kraichgau. Um es gleich vorweg zu nehmen, wer wegen des kalten Wetters, der schneebedeckten Straßen oder aus anderen Gründen nicht anwesend sein konnte, darf das sehr bedauern, denn die Weine waren außergewöhnlich.

Aber der Reihe nach, der Muskateller Secco, mit dem Herr Hafner und die Anwesenden auf das Neue Jahr anstießen, war einfach ein Genuss. Der Winzer wusste aus zuverlässiger Quelle zu berichten, dass dieser Wein von Königin Kleopatra entdeckt worden ist, die aus der ursprünglichen Speisetraube einen leichten Weißwein mit einem intensiven Muskatbukett erzeugte. Diesen Wein soll übrigens auch Kaiser Barbarossa sehr geschätzt haben und im Nibelungenlied findet der „Zypernwein“ ebenfalls Erwähnung. Wie sagte der Winzer, eine alte Weinsorte neu entdeckt, ist des net schee?

Ein Auxerrois feinherb Jahrgang 2015 verwöhnte mit seinen floralen Aromen und mit einem Hauch von Quitte und Grapefruit anschließend die Gaumen der Weinliebhaber.

Mit einem gehaltvollen, fruchtigen Grauburgunder Spätlese endete die Vorstellung der Weißweine, was die Gäste sehr bedauerten. Für diesen Wein, so versicherte Herr Hafner, werden die Trauben von Hand gelesen und daher nur gesunde Früchte verwendet. Er hat zwar mehr Säure und weniger Süße als der frühere, schwerere Ruländer, ist aber ein eleganter Begleiter zum Essen.

Der trockene Spätburgunder rose ist aus einer qualitativ hochwertigen Weinsorte gekeltert. Er ist relativ leicht, hat einen tollen Geschmack und kann, so meinte der Winzer, bereits morgens getrunken werden. „ Der ist so gut, da willst du gar nicht mehr aus dem Keller raus“. Das glaubten ihm die Gäste aufs Wort, er ist wirklich phantastisch.

Sein bereits mehrfach auf Weinmessen im In- und Ausland ausgezeichneter Pinot noir ist einfach unbeschreiblich. Er ist im Holzfass  gereift, gehaltvoll und hat einen feinen Hauch von Holz. Den muss man versuchen.

Der Merlot 2015 trocken ist mit seiner sehr milden Säure ein guter Tropfen für gesellige Abende, versicherte Herr Hafner. Dies bestätigten ihm die Anwesenden, denn obwohl der Merlot das Ende der rundum gelungenen Weinprobe bedeutete, blieben die Gäste noch lange im Nidda-Saal sitzen und fanden übereinstimmend, dass die Reblage Stettfelder Himmelreich die ausgeschenkten Weine wirklich zu einem himmlischen Tropfen macht.

Es heißt zwar, der Wein ist die Poesie der Erde, doch man sieht und schmeckt, ein bisschen Himmel ist auch nicht von Schaden.